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20.07.2015
EMB Newsletter Juni 2015

Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

Die Milchmarkt-Beobachtungsstelle (MMO) hatte letzten Monat ihr einjähriges Jubiläum. Wir begrüßen weiterhin die zusätzlichen wichtigen Informationen, die tagtäglich europaweit veröffentlicht und bereitgestellt werden. Informationen zu veröffentlichen und entsprechend der Informationen zu handeln sind jedoch zwei Paar Schuhe. Wie wir nach Einrichtung der MMO befürchtet und auch geäußert haben, scheint die Kommission die Erhebung von Daten mit sinnvoller Intervention zu verwechseln und wir sind in Sachen Politik für ein praktisches und effektives Einschreiten in Zeiten von Marktturbulenzen keinen Schritt weitergekommen.

Es scheint offensichtlich, dass sich die Rolle der MMO ändern muss. Auch der Nicholson-Bericht sagt, dass „das Ziel des Milchpakets darin besteht, den Milchsektor mit flexiblen Instrumenten nachhaltig und wettbewerbsfähig zu machen”. Der Bericht stellt fest, dass Schwankungen auch künftig eine Herausforderung für den Milchsektor darstellen werden und fordert die Kommission nachdrücklich auf, Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, mit denen die Risiken, die sich daraus ergeben, dass der Sektor verstärkt dem Weltmarkt ausgesetzt ist, abgefedert werden können. Dies muss der Kern der künftigen Milchpolitik innerhalb der GD AGRI sein. Die Aussicht, dass familiär geführte Höfe wegen weitgehend vermeidbarer Schwankungen aufgeben müssen – während Abhilfemaßnahmen gesetzlich veranlasst werden könnten – ist nur schwer zu akzeptieren. Vor allem, wenn diese Familienbetriebe überwiegend rentabel, aber einfach nicht in der Lage sind, die heftigen Preisschwankungen und abrupten Marktbewegungen zu verkraften.

Auch wenn der Nicholson-Bericht feststellt, dass die „mittel- und langfristigen Perspektiven für den Milchsektor sowohl auf den Inlandsmärkten als auch weltweit nach wie vor günstig sind”, ist das wohl kein Trost für die Milcherzeuger, die jedes Jahr aufgrund der extremen Preisschwankungen aussteigen. Wir brauchen Programme mit Rechtsetzungsbefugnissen, um potenzielle Krisen in den Griff zu bekommen, bevor sie ausbrechen. Vorsicht ist besser als Nachsicht und daher wäre ein MMO, das mehr als ein Papiertiger ist, ein großer Schritt auf dem Weg zur Vermeidung von Krisen wie der aktuellen, in der die Milchpreise auf einen Rekordtiefstand wie zuletzt 2009 fallen.

Die MMO gibt der EU außerdem die Gelegenheit, – endlich – etwas gegen die Übermacht der Einzelhändler in der Lieferkette zu unternehmen. Das derzeitige System, in dem einige Parteien (Einzelhändler) einer Transaktion mehr Informationen haben als andere (Landwirte), setzt die Primärerzeuger vollkommen unfair unter Druck. Dieses System der so genannten „asymmetrischen Information“ führt dazu, dass die gesamte Entscheidungsgewalt sich in den Händen der Einzelhändler konzentriert, wobei die Margen in der Nahrungsmittellieferkette für den Einzelhandel stabil bleiben, aber für den Primärerzeuger ständig „ausgepresst“ werden. Wir fordern die Kommission auf, die Möglichkeit der Erhebung von „Echtzeitdaten“ von allen Beteiligten rigoros zu verfolgen, sodass sie zusammen mit einer gesetzlichen Grundlage die Möglichkeit hätte, proaktiv, sinnvoll und fair einzuschreiten.

Die Europaabgeordneten fordern in ihren Änderungsanträgen zum Nicholson-Bericht ebenfalls eine verbesserte Beobachtungsstelle für den Milchmarkt. Über den Bericht zum Milchsektor mit seinen über 480 Änderungsanträgen wird am 8. Juni abgestimmt. Sie finden in diesem Newsletter eine kurze Analyse.

Darüber hinaus freuen wir uns, die Zweite Faire Milch Konferenz in Italien anzukündigen. Am 23. Juni werden Landwirte aus den Faire Milch Ländern über ihre Marke und Produkte sprechen.

John Comer, Mitglied des EMB-Vorstands und Vorsitzender des irischen Verbands ICMSA

  • 2. Faire Milch Konferenz in Italien: 23. Juni 2015
  • Die Faire Milch in Belgien: Neue Produkte am Markt
  • EMB-Positionspapier stellt wichtigste Forderungen des Ausschusses der Regionen vor
  • Situation in Deutschland
  • Kurznachrichten aus Brüssel
  • EMB Agenda

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