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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
Die Anhörung im Europäischen Parlament zum „Milchpaket und den Aussichten für den Milchsektor“ am 27. Januar in Brüssel offenbarte die diametral gegensätzlichen Einschätzungen der aktuellen Lage auf dem Milchmarkt durch den neuen Agrarkommissar Phil Hogan, der an seinem Standpunkt festhält, dass der Milchmarkt nicht in der Krise ist, und durch James Nicholson, den Berichterstatter des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament (AGRI) für die „Entwicklung der Lage auf dem Milchmarkt und das Funktionieren des Milchpakets”. Letzterer sagte, dass überhaupt kein Zweifel bestünde, dass sich der Milchmarkt erneut in der Krise befindet und die Milcherzeuger die Zeche dafür zahlen.
Ein ausführlicher Bericht zur Anhörung befindet sich in diesem Newsletter.
Bei der Konferenz der Europäischen Kommission am 5. Dezember 2014 mit dem Titel „2024 prospects for EU Agricultural Markets” (Aussichten für den Agrarmarkt der EU bis 2024) sprach Christophe Lafougère von Gira über die Aussichten für den Milchsektor. In seinem Vortrag nannte er die Investitionen in Milliardenhöhe in den Ausbau der Verarbeitungskapazität in Europa (vor allem Genossenschaften), die Schwäche der Genossenschaften bei der Mehrwertschöpfung im Milchsektor und das erwartete Aus von Tausenden von Milchviehbetrieben. In der auf der Webseite der Kommission veröffentlichen Fassung dieser Präsentation fehlen diese Folien jedoch. Sie werden den Europaabgeordneten und den Politikern vorenthalten.
Ich habe vom Autor die Originalpräsentation erhalten, bin aber nicht befugt, diese Folien zu veröffentlichen. Sehr geehrte Mitglieder des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament: Ich rufe Sie auf, eine Erklärung von der Kommission zu fordern, warum Ihnen diese wichtigen Informationen vorenthalten werden. Es sind Daten, die notwendig sind, um Ihre Fragen zur Transparenz und Verteilung der Margen innerhalb der Milchkette zu beantworten. Daten, die erforderlich sind, um sich eine fundierte Meinung über den eingeschlagenen Kurs und die Maßnahmen bilden zu können, die die Milcherzeuger in Krisensituationen brauchen.
Die Ziele des Lissabonner Vertrags für die Landwirtschaft sind eindeutig: Stabilisierung der Märkte und Gewährleistung eines angemessenen Lebensstandards für die landwirtschaftliche Bevölkerung.
Das ist Ihre Verantwortung und Aufgabe. Bitte werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht.
Sieta van Keimpema, EMB Vize-Präsidentin
EMB Newsletter Februar 2015
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