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Grenz-Echo 15. Juli 2008
Von Herbert Simon
Honsfeld
Für die ostbelgischen Bauern war der internationale Familientag in Honsfeld nicht nur eine günstige Gelegenheit, Stärke zu zeigen und mit den Verbrauchern direkt in Kontakt zu kommen.
Im Bestreben, einen kostendeckenden Milchpreis zu erzielen, der die Zukunft der Betriebe absichert, waren die Begegnungen am vergangenen Sonntag mit der Politik, mit den Bauernverbänden (Bauernbund mit seinem ostbelgischen Präsidenten Raymond Geiben, Wallonischer Bauernverband mit seinem Regionalvorsitzenden Gerhard Piront) sowie den Molkereien ebenfalls von großer Wichtigkeit. Nach einer ersten Gesprächsrunde im Beisein des Vorsitzenden des europäischen Milchviehhalter-Verbandes (EMB=European Milk Board), Romuald Schaber, am Vormittag im Café Magney in Honsfeld zog das Grenz-Echo eine Bilanz mit Erwin Schöpges und Rainer Lentz, Sprecher der neugegründeten Milcherzeuger-Interessengemeinschaft (MIG) Belgien, die als Gastgeber fungierte und bestrebt ist, viele Landwirte um sich zu scharen, um sich Gehör zu verschaffen.
Viele Vertreter
So war die Politik u.a. präsent mit dem Präsidenten des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft (PDG), Louis Siquet, dem Ministerpräsidenten der DG, Karl-Heinz Lambertz, der Abgeordneten Kattrin Jadin, dem Senator Berni Collas, dem Regionalabgeordneten Edmund Stoffels, dem Büllinger Bürgermeister Friedhelm Wirtz, mehreren Mitgliedern des PDG u.a. Der Europaabgeordnete Mathieu Grosch hatte sich seinerseits sofort zum Familientag auf dem örtlichen Bauernhof Faymonville begeben. Auch die milchverarbeitenden Betriebe der Region saßen mit am Tisch, so Mathieu Dobbelstein, Verwaltungsratsvorsitzender der Eupener Genossenschaftsmolkerei in Walhorn, Rainer Sievers, Geschäftsführer der Milchunion Hocheifel in Pronsfeld, und weitere Vertreter. Berufskollegen des deutschen und des luxemburgischen Milchviehhalterverbandes zeigten ebenfalls Flagge.
Regelmäßig treffen
Die Milcherzeuger machten gegenüber ihren Gesprächspartnern deutlich, dass sie die Mitarbeit der nationalen und regionalen Politik sowie der Molkereien erwarten, um eine Lösung zu finden zu den gravierenden Problemen der Rentabilitätssicherung ihrer Betriebe. Grundlage der angeregten Debatten in Honsfeld bildete eine vom EMB ausgearbeitete »Strategie für eine nachhaltige europäische Milcherzeugung«, die auf zwei DIN-A4-Seiten konkrete Forderungen und Maßnahmenvorschläge enthält.
Als Schlussfolgerung der Tagung kamen die Teilnehmer überein, regelmäßig, d.h. möglichst alle zwei Monate, mit einerseits der Politik und andererseits den Molkereien Treffen zu organisieren, um sich gegenseitig über den neuesten Stand der Entwicklung bei den Akten auszutauschen.
Flexibilität
Für EMB und MIG ist jedenfalls klar: Damit den Bauern kostendeckende Erzeugerpreise bezahlt werden können, muss der Milchmarkt im Gleichgewicht gehalten werden. Auch in den Augen von Romuald Schaber sind die Landwirte durchaus in der Lage, die Milchproduktion durch ein erforderliches Maß an Flexibilität etwa beim Kuhbestand oder bei der Fütterung zu drosseln oder anzukurbeln, um dem Prinzip der Anpassung des Angebotes an die Nachfrage effektiv nachzukommen.