Milcherzeuger Interessengemeinschaft
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23.12.2010
Buchtipp: Französischsprachig

Das Milch-Europa: Alle Regionen würdigen um Zukunft zu gestalten

Welches Milchsystem soll es in der Zukunft geben?

Die Milchviehwirtschaft bleibt ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Beschäftigung und den Zusammenhalt der ländlichen Gebiete in nahezu der Hälfte der europäischen Regionen. Ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche, insbesondere in benachteiligten Zonen, wird durch sie aufgewertet und gleichzeitig trägt die Milch zur Produktion wichtiger öffentlicher Güter bei: Wasser, Luft, Boden, Artenvielfalt und Landschaft.

Und dennoch befindet sich die Milcherzeugung in Europa in einer zweifachen Sackgasse:

  • Die sozio-ökonomische Sackgasse: obwohl ein Großteil der großen Länder den Binnenmarkt beliefern, hat Europa entschieden, den Außenschutz und die Milchquoten aufzugeben. Europa passt sich an die Regeln der WTO an in der Hoffnung, dass es so seine Stellung auf dem Weltmarkt für Butter und Milchpulver ausbauen kann, die sowohl hinsichtlich des Volumens als auch der Wertschöpfung nicht der Rede Wert ist. Dadurch verstärkt Europa die Schwankungen des Milchpreises und setzt einen Großteil der Erzeuger einem ruinösen Wettbewerb aus.
  • Die ökologische und anschließende territoriale Sackgasse:  Mit dem Model Holstein-Mais-Soja, gibt die GAP der Spezialisierung und der Vergrößerung der Herden ebenso wie ihrer Konzentration auf ebenem Ackerland auf Kosten von Weideflächen und robusteren Rassen, die Milch und Fleisch produzieren, den Vorzug. Dies fördert die Abwanderung aus den ländlichen Gebieten und den Klimawandel, aber auch den Verlust an biologischer Vielfalt und kulturellem Erbe, insbesondere in den neuen Mitgliedsländern.


Um diese doppelte Sackgasse zu verlassen und um für unsere Kinder ein lebenswertes Europa und einen lebenswerten Planeten zu erhalten, muss man sich klar und deutlich für die Ernährungssouveränität einsetzen, die der 500 Millionen Europäer und jene der Entwicklungsländer. Darüber hinaus müssen wir auch eine Viehhaltung unterstützen, die auf Grünflächen und lokale Ressourcen setzt. Es ist nicht zu spät, um sich mit Unterstützung des neuen europäischen Parlamentes und durch eine Mobilisierung aller für eine andere Milchpolitik und eine andere Politik für ländliche Räume zu entscheiden, die dem Lissabonner Vertrag viel mehr entspricht.

André Pflimlin hat  von 1970 bis 2009 für das Institut de l'élevage (Institut für Tierzucht) als Agronom gearbeitet; seit 2001 war er als Projektkoordinator im Bereich Forschung und Entwicklung in Europa tätig.

L'Europe laitière, Valoriser tous les territoires pour construire l'avenir ISBN: 978-2-85557-178-2, 314 Seiten, erscheint le 1/12/2010 bei France Agricole.


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