Milcherzeuger Interessengemeinschaft
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10.09.2009
Frankreich ruft den Milchstreik aus!

Rede Pascal Massol, Präsident der französischen Milcherzeuger-Organisation

APLI

EMB-Pressekonferenz am 10.09.09 in Paris

Den französischen und europäischen Milchviehhaltern des European Milk Board ist es in ein paar Monaten gelungen, sich zu einem Projekt zusammenzuschließen, bei dem es sowohl ums Überleben als auch um die Zukunft geht. Zunächst um das Überleben. Der Begriff ist bewusst ein starker, denn er spiegelt die katastrophale Realität wider, die wir in diesem Bereich erfahren. Zu viele unserer Kollegen haben uns in letzter Zeit unauffällig - wie ihr Leben selbst ist – verlassen, da sie nur den letzten Ausweg hatten, und hinterließen Ehefrau und Kinder, Vater und Mutter, Erbe und Leidenschaft, alleine und in Schande, da sie das Gebiet nicht durchqueren konnten, das man ihnen ruiniert hatte.

Was mein Engagement angeht, so werde ich nur eines bedauern: Dass ich mich nicht früh genug engagiert habe, ihnen zu helfen!

Es gibt Pandemien, die man nicht ahnt, aber die uns ALLE langsam zerstören!! Es ist unsere Pflicht, für sie, für uns, für alle, bis zum Ende zu kämpfen, um ein Projekt, eine Ethik, eine Philosophie, kurz gesagt eine Z-u-kunft durchzusetzen. Dieser Wille ist keine Illusion. Er ist keine Illusion, weil ihn 140000 europäische Erzeuger wollen, zu denen diejenigen hinzugefügt werden können, die bereits Gefangene der liberalen Integration sind, dem eindimensionalen Denken unterworfen sind, oder diejenigen, die, wie wir, manipuliert worden sind und eines Tages erwachen werden. Es ist keine Illusion, weil es im Grunde der Wille des Volkes ist, des Verbrauchers, jedes Einzelnen, der über ein Minimum an Realismus und Objektivität verfügt. Wer kann uns abgesehen von einigen farblosen und geruchlosen Spekulanten, die das Abbild ihres alleinigen finanziellen Vergnügens sind, vorwerfen, in unserem Wortschatz die Worte: Weide, Heu, Tau, Gewitter, Zwiesel, Sahne, Hahn oder auch Mist beibehalten zu wollen? Wer kann uns vorwerfen, darauf bestehen zu wollen, eine Familienlandwirtschaft beizubehalten? Wer kann uns daran hindern, diejenigen zu retten, die investiert haben, um die Lebensmittelunabhängigkeit unserer Länder zu gewährleisten, um die niedergelassenen oder sich niederlassenden Jungen, die Bürgen unserer Zukunft, zu retten? Wer kann uns daran hindern, alle Gebiete zu besetzen, um die Produktion und die Instandhaltung des Raums zu verbinden? Wer möchte einheitliche, formatierte, schmutzige, umweltverschmutzende Milchfabriken, die jegliche Leidenschaft und Vielfalt zunichte machen? Wer möchte diesen Weg der Überproduktion weitergehen, bei dem Opfer in Bezug auf Geld, Umwelt und Tausende Milchviehalter gemacht werden, die wie wir aus Schwellenländern stammen? Wer kann uns daran hindern, hochwertige, gesunde, rückverfolgbare Milch erzeugen zu wollen, die auf das Wohl von Tier und Umwelt achtet? Wer kann uns daran hindern, der Arbeit ihren gesamten Wert zurückzugeben? Wer kann uns schließlich daran hindern, mit der Sklaverei abzuschließen, um unseren sozialen und ökonomischen Status wiederzufinden? Wie ich Ihnen bereits vorher gesagt habe, gibt es wahrscheinlich einige Spekulanten… Die jedoch gut unterstützt werden... Denn seit etlichen Wochen blieben unsere Alarmsignale und unsere Verhandlungen bei Abgeordneten, Vertretern und Entscheidungsträgern jeglicher Art zwecklos und fruchtlos.

Nur die letztmögliche Handlung des Milchstreiks kann es uns ermöglichen, unsere Forderungen durchzusetzen.


Auch wenn heute kein Erzeuger finanziell dazu in der Lage ist, wird diese Selbstverstümmelung, deren Ziel es ist, alle Ebenen des Staats und Europas hinsichtlich der extremen Schwere der Lage anzusprechen, beginnen. Denn unsere Ware hat keinen Wert mehr, mit unserer Ware kann nicht mehr gehandelt werden! Wir halten die Ware, kein Bereich mehr ohne Ware! Diese Handlung soll eine freiwillige, individuelle Handlung sein, die in ihrem Geist und Gewissen durchgeführt wird, wofür APLI stets in seiner Rede eingetreten ist.
Ich appelliere hiermit feierlich an die örtlichen, nationalen und europäischen Vertreter, jegliche ideologische Debatte und jegliche Spaltung zu unterbrechen, um unsere Forderungen schnell anzuhören und anzuwenden. Ich appelliere an alle Verbraucher, diese Bewegung und die Beteiligten dieser Bewegung zu unterstützen. Wir werden für Sie, mit Ihnen, gemeinsam gewinnen! Ich appelliere an die anderen Landwirtschaftsbereiche, deren Zukunft genauso düster ist, die jedoch nicht über dieses gesetzliche Druckmittel verfügen, das auf die Güter und Individuen achtet, uns durch jegliches friedliche Mittel zu unterstützen und dabei den Geist unserer Aktion beizubehalten.

Ich appelliere an alle Milchviehhalter, zum jetzigen Zeitpunkt jegliche Zugehörigkeit, jegliches Etikett, jegliche Empfindlichkeit zu vergessen, um schlicht und ergreifend ein europäischer Streikender der Milchwirtschaft zu werden!


Ich appelliere an alle Milcherzeuger Frankreichs und Europas und bestehe darauf, dass diese sich unserer Bewegung anschließen, damit der Masseneffekt unsere Bestimmung belegt. Ich appelliere an alle Streikenden, diejenigen unter uns zu respektieren, die nicht teilnehmen möchten.

Ich appelliere an die Öffnung der Ventile ab dem Melkvorgang von heute Abend!


Diese europäische Protestbewegung ist umso mehr ein noch nie dagewesenes Ereignis, als es von Bauern initiiert wird! Wir sind dabei, Europa aufzubauen… Das Europa der arbeitenden Männer und Frauen, das Europa der konsumierenden Männer und Frauen, das Europa der lebenden Männer und Frauen, das grundlegende Europa!!!!!