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20.06.2013
Ausschuss der Regionen teilt massive Bedenken der europäischen Milchbauern zur Milchmarktliberalisierung

Der Ausschuss der Regionen (AdR) hat sich in einer Stellungnahme vom 30. Mai 2013 zum Auslaufen der Milchquoten 2015 in Europa geäußert. Der AdR unterstützt in Grundsatzfragen die Positionen des European Milk Board (EMB) und spricht sich für Regulierungsinstrumente im Milchmarkt aus.

 

(Brüssel, 18.6.2013) Der AdR hält in seiner Stellungnahme die Instrumente des sogenannten EU Milchpakets grundsätzlich für nicht ausreichend, um die negativen Auswirkungen einer Abschaffung der Milchquoten im Jahr 2015 auf die europäischen Regionen und Familienbetriebe abzufedern. Er kritisiert ausdrücklich, dass Genossenschaftsmolkereien in den wichtigsten Milcherzeugerländern der EU einen GroІteil der Marktanteile, wenn nicht sogar eine Monopolstellung, innehaben. Der AdR befürwortet aus diesem Grund die Schaffung von Erzeugerorganisationen, weist aber gleichzeitig auf deren noch fehlende Verhandlungsmacht gegenüber den Molkereien hin. 

 

Darüber hinaus bemängelt der AdR die steigenden Gewinnspannen für Wirtschaft und Handel, die nicht an die Erzeuger weitergegeben werden, sowie die fehlende finanzielle Planbarkeit für Milcherzeuger aufgrund von Milchpreisschwankungen. Er schlägt zur Einkommenssicherung für Erzeuger vor, die Produktionskosten in den Verhandlungen über den Milcherzeugerpreis zu berücksichtigen und eine mögliche Verlängerung der Quotenregelung bis 2019/2020 unter Einbezug der Liberalisierungserfahrungen aus der Schweiz oder den USA zu prüfen. Im Falle der Quotenabschaffung müssten unbedingt begleitende Regulierungsinstrumente eingeführt werden.

 

Ein wirksames Krisenmanagementsystem zeichnet sich für den AdR vor allem durch eine gute Reaktionsfähigkeit aus. Informationen zu Milchlieferungen müssten auf nationaler und europäischer Ebene zusammengetragen werden. Eine Direktverwaltung durch die Europäische Kommission oder eine europäische Regulierungsagentur wird dabei voraussetzt. Ein Krisenmanagement auf Ebene der verarbeitenden Industrie – wie teilweise von der Milchwirtschaft gefordert – ist mit diesem globalen Ansatz allerdings nicht vereinbar. Das EMB sieht sich durch die Stellungnahme des AdR in seiner Forderung nach allgemeingültigen Marktregeln bestärkt und fordert die politischen Entscheidungsträger auf, sich ebenfalls vehement für wirksame Marktinstrumente einzusetzen. Nur damit kann die Milchproduktion in allen Gebieten der EU nachhaltig gesichert werden.

 

Das European Milk Board (EMB) ist ein europäischer Dachverband von Milchviehhalterorganisationen. Er vertritt derzeit 19 Organisationen aus 14 europäischen Ländern mit zusammen rund 100.000 Erzeugern. In den Mitgliedsländern wird rund 75 % der europäischen Milch produziert.

 

Kontakte:

EMB-Präsident Romuald Schaber (DE): 0049 1603524703

EMB-Pressestelle Christian Schnier (DE, EN, FR): 0032 28081935